Die sublinguale und bukkale Verabreichung von Medikamenten sind zwei verschiedene Arten der Verabreichung von Medikamenten durch den Mund. Bei der sublingualen Verabreichung wird ein Medikament unter die Zunge gelegt, damit es sich auflöst und durch das dortige Gewebe in Ihr Blut aufgenommen wird. Bei der bukkalen Verabreichung wird das Medikament zwischen Zahnfleisch und Wange platziert, wo es sich ebenfalls auflöst und in Ihr Blut aufgenommen wird. Sowohl sublinguale als auch bukkale Medikamente sind in Tabletten, Filmen oder Sprays erhältlich.

Wenn sublinguale und bukkale Medikamente verabreicht werden

Ihr Arzt kann unter einem der folgenden Umstände sublinguale oder bukkale Medikamente verschreiben:

  • das Medikament muss schnell in Ihr System gelangen
  • Sie Schwierigkeiten haben, Medikamente zu schlucken
  • das Medikament im Magen nicht sehr gut absorbiert
  • die Wirkung des Medikaments würde durch die Verdauung vermindert

Die Wange und der Bereich unter der Zunge haben viele Kapillaren oder winzige Blutgefäße. Dort können Medikamente direkt in den Blutkreislauf aufgenommen werden, ohne den Verdauungstrakt zu durchlaufen.

Vorteile

Sublinguale oder bukkale Formen von Medikamenten haben ihre Vorteile. Da das Medikament schnell resorbiert wird, können diese Arten der Verabreichung in Notfällen wichtig sein, wenn das Medikament sofort wirken soll, wie zum Beispiel bei einem Herzinfarkt.

Ausserdem gehen diese Medikamente nicht durch das Verdauungssystem, so dass sie nicht durch die Leber verstoffwechselt werden. Das bedeutet, dass Sie möglicherweise eine niedrigere Dosis einnehmen können und trotzdem die gleichen Ergebnisse erzielen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie das Medikament nicht schlucken müssen. Medikamente, die unter der Zunge oder zwischen Wange und Zahnfleisch aufgenommen werden, können für Menschen, die Probleme mit dem Schlucken von Pillen haben, leichter einzunehmen sein.

Nachteile

Auf der anderen Seite haben sublinguale und bukkale Medikamente auch einige Nachteile. Essen, Trinken oder Rauchen können die Art und Weise beeinflussen, wie das Medikament aufgenommen wird und wie gut es wirkt. Außerdem funktionieren diese Formen nicht bei Medikamenten, die von Ihrem System langsam verarbeitet werden müssen, wie z.B. Formulierungen mit verlängerter Wirkstofffreisetzung. Auch offene Wunden im Mund können durch das Medikament gereizt werden.

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt

Sagen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn Sie rauchen oder offene Wunden im Mund haben, ob er oder sie Ihnen sublinguale oder bukkale Medikamente verschreibt. Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin auch, wie lange Sie warten müssen, bis Sie nach der Einnahme der Medikamente trinken und essen können. Bei einigen dieser Medikamente dürfen Sie einige Zeit lang nicht trinken, schlucken, essen oder rauchen. Manchmal können diese Arzneimittelformen Ihren Mund reizen. Informieren Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn dies bei Ihnen der Fall ist.

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